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Ungarn
Dr. Pál Germuska
1956-os Intézet Közalapítvány, Budapest, Ungarn
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Vorsitzende und Mitglieder des Rats bzw. des Komitees für Landesverteidigung
Eine Zusammenstellung der Liste der Funktionsinhaber des Rats bzw. des Komitees für Landesverteidigung wird dadurch erschwert, dass die Beschlüsse des Rats für Landesverteidigung aus dem Zeitraum November 1952 bis Oktober 1956 nur bruchstückhaft existieren und die geheimen, so genannten 3000er Ministerratsbeschlüsse aus der Zeit nach 1956 zum Teil nur unvollständig zur Verfügung stehen. Gleichzeitig haben sich bei dem Gremium gewisse Automatismen durchgesetzt: Mehrere waren von Amts wegen Mitglieder in dem Gremium, wenn also an der Spitze eines entsprechenden Ministeriums eine Veränderung eintrat, so übernahm der neue Minister den Platz seines Vorgängers auch im Rat bzw. Komitee für Landesverteidigung. Die beim Rat bzw. Komitee für Landesverteidigung vollzogenen Personalwechsel lassen sich wegen der eben genannten Gründe nicht in jedem Fall in einen Zusammenhang mit Beschlüssen stellen.[1]
Bei der Gründung des Rats für Landesverteidigung am 28. November 1952 wurden folgende Personen Mitglieder des Gremiums: Mátyás Rákosi, Vorsitzender des Ministerrats, Mihály Farkas, Minister für Landesverteidigung, Ernő Gerő, Antal Hidas und Árpád Házi als stellvertretende Ministerratsvorsitzende sowie István Bata, Chef des Generalstabs (Germuska – Nagy, 2004, 195-196).
Am 17. Juli 1953 berief der Ministerrat folgende Persönlichkeiten in den Rat für Landesverteidigung: Vorsitzender des Rats für Landesverteidigung wurde der Ministerpräsident Imre Nagy, Mitglieder wurden Mátyás Rákosi, Erster Sekretär der Partei der Ungarischen Werktätigen, Ernő Gerő, stellvertretender Ministerpräsident, István Bata, Minister für Landesverteidigung, Mihály Zsofinyec, Minister für Metallurgie und Maschinenbau sowie der Chef des Generalstabs, der später ernannt werden sollte (Germuska – Nagy, 2004, 201). (Die Position des Chefs des Generalstabs bekleidete vom 11. August 1953 bis zum 22. November 1954 Generalmajor Béla Székely.)
Der Ministerrat beschloss auf seiner Sitzung vom 10. Mai 1955 über die neue Zusammensetzung des Rats für Landesverteidigung: Zum Vorsitzenden wurde der Erste Sekretär Mátyás Rákosi und zu Mitgliedern der Ministerpräsident András Hegedüs, der Erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats Ernő Gerő, der auch das Ressort Metallurgie und Maschinenbau beaufsichtigende Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats József Mekis und der Chef des Generalstabs Generalmajor Lajos Tóth (Germuska – Nagy, 2004, 202).
Die Ungarische Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung verfügte am 8. Dezember 1956 mit ihrem Beschluss Nr. 10026/1956. die Entbindung der vorherigen Mitglieder des Rats für Landesverteidigung von ihrer Funktion und berief folgende Personen: Vorsitzender wurde der Ministerpräsident und Erste Sekretär der USAP János Kádár, Mitglieder waren das mit der Führung der Industrie beauftragte Regierungsmitglied Antal Apró, der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Streitkräfte Ferenc Münnich, der Erste Stellvertreter des Ministers für Landesverteidigung Generalmajor Gyula Uszta und der Erste Stellvertreter des Innenministers István Tömpe.[2]
Die Ungarische Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung wurde mit Wirkung vom 1. März 1957 so umgestaltet, dass das von Ferenc Münnich geleitete, in Wahrheit aber nur virtuell existierende Ministerium für Streitkräfte aufgelöst wurde. Auch formal wurden das Ministerium für Landesverteidigung und das Innenministerium unter der Leitung von Generalleutnant Géza Révész bzw. von Béla Biszku neu gegründet. Am 12. März ernannte János Kádár mit dem Beschluss der Rats für Landesverteidigung Nr. 2/103/1957. sich selbst zum Vorsitzenden und Antal Apró, Ferenc Münnich, Géza Révész und Béla Biszku zu Mitgliedern des Rats für Landesverteidigung.[3]
Den Vorsitz im Rat für Landesverteidigung übernahm ab 30. Januar 1958 gemäß Regierungsbeschluss Nr. 3038/1958. Ferenc Münnich, der neue Präsident der Ungarischen Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung. János Kádár blieb auch weiterhin Mitglied des Rats für Landesverteidigung.[4]
Am 13. September 1961 wurde János Kádár erneut Regierungsoberhaupt und höchstwahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt wurden der zum stellvertretenden Ministerpräsident berufene Jenő Fock, der Minister für Landesverteidigung Lajos Czinege und der Innenminister János Pap Mitglieder des Rats für Landesverteidigung.
Am 30. November 1962 wurde Béla Biszku per Beschluss Nr. 3344/1962. der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung von seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Rats für Landesverteidigung enthoben. Seine Stelle erhielt der stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér.[5]
Am 9. Dezember 1963 entband die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung mit ihrem Beschluss Nr. 3463/1963. Lajos Fehér von seiner Mitgliedschaft im Komitee für Landesverteidigung, so dass neben János Kádár als Vorsitzendem sowie Jenő Fock und Lajos Czinege folgende Personen in das Komitee berufen wurden: der stellvertretende Ministerpräsident János Pap zum stellvertretenden Vorsitzender des Komitees für Landesverteidigung sowie der Leiter des Landesplanungsamts Miklós Ajtai, der Innenminister András Benkei, der Chef des Generalstabs Generalmajor Károly Csémi, der Erste Stellvertreter des Ministers für Landesverteidigung Generalleutnant Jenő Köteles wie auch der Sektretär und Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP Mihály Korom zu Mitgliedern.[6]
Am 30. Juni 1965 übernahm Gyula Kállai den Posten des Ministerpräsidenten. An diesem Tag wurde János Pap, der in der neuen Regierung keine Funktion mehr bekleidete, per Beschluss Nr. 3244/1965. der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung von seiner Mitgliedschaft im Komitee für Landesverteidigung entbunden. Der Stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér wurde zum Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung berufen.[7]
Am 27. Oktober 1965 verfügte die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung in ihrem Beschluss Nr. 3375/1965., dass der Landesbefehlshaber der Kampfgruppe der Arbeiterklasse mit ständiger beratender Stimme zu den Sitzungen des Komitees für Landesverteidigung geladen werden soll.[8]
Am 15. Dezember 1966 berief die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung in ihrem Beschluss Nr. 3434/1966. anstelle von Mihály Korom, der den Stuhl des Justizministers übernommen hatte, den neuen Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP János Borbándi zum Mitglied des Komitees für Landesverteidigung.[9]
Am 14. April 1967 wurde Jenő Fock mit der Führung der Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung betraut. Per Regierungsbeschluss Nr. 3121/1967. vom 20. April wurde folgende Zusammensetzung des Komitees für Landesverteidigung festgelegt: Vorsitzender war der stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér, Mitglieder waren der stellvertretende Ministerpräsident Mátyás Timár, der Innenminister András Benkei, der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP János Borbándi, der Minister für Landesverteidigung Lajos Czinege, der Chef des Generalstabs Károly Csémi und der Leiter des Landesplanungsamts Imre Párdi.[10]
Am 20. Februar 1973 legte der Ministerrat per Beschluss Nr. 3067/1973. diejenigen Regierungsfunktionen fest, die von Amts wegen an einen Sitz im Komitee für Landesverteidigung gekoppelt waren, wobei die vorher übliche Praxis nunmehr zur Rechtsnorm erhoben wurde. Das waren der Vorsitzende der Wirtschaftskommission[11] (damals Mátyás Timár), der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (János Borbándi), der Innenminister (András Benkei), der Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), der Leiter des Landesplanungsamts (Imre Párdi) und der Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh). Der Beschluss benannte nur den Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung namentlich, und zwar den stellvertretenden Ministerpräsidenten Lajos Fehér.[12]
Nachdem man am 21. März 1974 János Borbandi zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrats ernannt hatte, übernahm er gemäß Beschluss Nr. 3140/1974. am 27. März das Amt des Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung. Auch Mátyás Timár wurde namentlich als Mitglied des Komitees für Landesverteidigung aufgeführt, worauf sich die vorher übliche Aufzählung der weiteren Mitglieder des Komitees für Landesverteidigung anschloss: der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (Sándor Rácz), der Innenminister (András Benkei), der Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), der Leiter des Landesplanungsamts (György Lázár) und der Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh).[13]
Am 15. Mai 1975 wurde unter dem Vorsitz von János Lázár die neue Regierung gebildet und am 14. Juli legte der Ministerrat mit seinem Beschluss Nr. 3306/1975. die personelle Zusammensetzung des Komitees für Landesverteidigung wie folgt fest: János Borbándi als Vorsitzenden sowie den stellvertretenden Ministerpräsidenten Ferenc Havasi, den Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (Sándor Rácz), den Innenminister (András Benkei), den Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), den Leiter des Landesplanungsamts (István Huszár), den Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh) und den Landesbefehlshaber der Kampfgruppen der Arbeiterklasse (Generalmajor der Kampfgruppen Árpád Pap)[14]. Bis 1980 änderte sich die Zusammensetzung des Gremiums lediglich insofern, als dass Havasi am 22. April 1978 aus der Regierung ausschied, so dass auch sein Mandat im Komitee für Landesverteidigung erlosch. Den Protokollen zufolge erhielt der stellvertretende Ministerpräsident Gyula Szekér den Platz von Havasi.[15]
1 Bei der Publikation des Vorsitzenden und der Mitglieder des Ministerrats bzw. der Ungarischen Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung diente dem Autor die Monographie von József Bölöny (Bölöny, 1992) als Grundlage.
2 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 119. d. Die Bezeichnung der Dienststellung von Uszta und Tömpe ist recht merkwürdig, wurden doch das selbstständig Innenministerium und das Ministerium für Landesverteidigung formal erst im März 1957 neu aufgestellt.
3 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-98 1. d. 1. kötet.
4 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 230. d.
5 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 309. d.
6 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 333. d.
7 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 379. d.
8 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 381. d.
9 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 381. d.
10 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 425. d.
11 Die Wirtschaftskommission wurde von der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung am 21. November 1956 durch ihren Beschluss Nr. 10012/1956. „zur sorgfältigen Vorbereitung von Regierungsbeschlüssen in Wirtschaftsangelegenheiten“ ins Leben gerufen. Baráth et al. 1998, 312. p.
12 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 624. d.
13 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 680. d.
14 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 734. d.
15 Protokoll von der 292. Sitzung des Komitees für Landesverteidigung vom 29. Juni 1978 und Protokolle von den nachfolgenden Sitzungen. Militärgeschichtliches Archiv: HL HB iratok 8. d.
Vorsitzende und Mitglieder des Rats bzw. des Komitees für Landesverteidigung
Eine Zusammenstellung der Liste der Funktionsinhaber des Rats bzw. des Komitees für Landesverteidigung wird dadurch erschwert, dass die Beschlüsse des Rats für Landesverteidigung aus dem Zeitraum November 1952 bis Oktober 1956 nur bruchstückhaft existieren und die geheimen, so genannten 3000er Ministerratsbeschlüsse aus der Zeit nach 1956 zum Teil nur unvollständig zur Verfügung stehen. Gleichzeitig haben sich bei dem Gremium gewisse Automatismen durchgesetzt: Mehrere waren von Amts wegen Mitglieder in dem Gremium, wenn also an der Spitze eines entsprechenden Ministeriums eine Veränderung eintrat, so übernahm der neue Minister den Platz seines Vorgängers auch im Rat bzw. Komitee für Landesverteidigung. Die beim Rat bzw. Komitee für Landesverteidigung vollzogenen Personalwechsel lassen sich wegen der eben genannten Gründe nicht in jedem Fall in einen Zusammenhang mit Beschlüssen stellen.[1]
Bei der Gründung des Rats für Landesverteidigung am 28. November 1952 wurden folgende Personen Mitglieder des Gremiums: Mátyás Rákosi, Vorsitzender des Ministerrats, Mihály Farkas, Minister für Landesverteidigung, Ernő Gerő, Antal Hidas und Árpád Házi als stellvertretende Ministerratsvorsitzende sowie István Bata, Chef des Generalstabs (Germuska – Nagy, 2004, 195-196).
Am 17. Juli 1953 berief der Ministerrat folgende Persönlichkeiten in den Rat für Landesverteidigung: Vorsitzender des Rats für Landesverteidigung wurde der Ministerpräsident Imre Nagy, Mitglieder wurden Mátyás Rákosi, Erster Sekretär der Partei der Ungarischen Werktätigen, Ernő Gerő, stellvertretender Ministerpräsident, István Bata, Minister für Landesverteidigung, Mihály Zsofinyec, Minister für Metallurgie und Maschinenbau sowie der Chef des Generalstabs, der später ernannt werden sollte (Germuska – Nagy, 2004, 201). (Die Position des Chefs des Generalstabs bekleidete vom 11. August 1953 bis zum 22. November 1954 Generalmajor Béla Székely.)
Der Ministerrat beschloss auf seiner Sitzung vom 10. Mai 1955 über die neue Zusammensetzung des Rats für Landesverteidigung: Zum Vorsitzenden wurde der Erste Sekretär Mátyás Rákosi und zu Mitgliedern der Ministerpräsident András Hegedüs, der Erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats Ernő Gerő, der auch das Ressort Metallurgie und Maschinenbau beaufsichtigende Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats József Mekis und der Chef des Generalstabs Generalmajor Lajos Tóth (Germuska – Nagy, 2004, 202).
Die Ungarische Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung verfügte am 8. Dezember 1956 mit ihrem Beschluss Nr. 10026/1956. die Entbindung der vorherigen Mitglieder des Rats für Landesverteidigung von ihrer Funktion und berief folgende Personen: Vorsitzender wurde der Ministerpräsident und Erste Sekretär der USAP János Kádár, Mitglieder waren das mit der Führung der Industrie beauftragte Regierungsmitglied Antal Apró, der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Streitkräfte Ferenc Münnich, der Erste Stellvertreter des Ministers für Landesverteidigung Generalmajor Gyula Uszta und der Erste Stellvertreter des Innenministers István Tömpe.[2]
Die Ungarische Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung wurde mit Wirkung vom 1. März 1957 so umgestaltet, dass das von Ferenc Münnich geleitete, in Wahrheit aber nur virtuell existierende Ministerium für Streitkräfte aufgelöst wurde. Auch formal wurden das Ministerium für Landesverteidigung und das Innenministerium unter der Leitung von Generalleutnant Géza Révész bzw. von Béla Biszku neu gegründet. Am 12. März ernannte János Kádár mit dem Beschluss der Rats für Landesverteidigung Nr. 2/103/1957. sich selbst zum Vorsitzenden und Antal Apró, Ferenc Münnich, Géza Révész und Béla Biszku zu Mitgliedern des Rats für Landesverteidigung.[3]
Den Vorsitz im Rat für Landesverteidigung übernahm ab 30. Januar 1958 gemäß Regierungsbeschluss Nr. 3038/1958. Ferenc Münnich, der neue Präsident der Ungarischen Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung. János Kádár blieb auch weiterhin Mitglied des Rats für Landesverteidigung.[4]
Am 13. September 1961 wurde János Kádár erneut Regierungsoberhaupt und höchstwahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt wurden der zum stellvertretenden Ministerpräsident berufene Jenő Fock, der Minister für Landesverteidigung Lajos Czinege und der Innenminister János Pap Mitglieder des Rats für Landesverteidigung.
Am 30. November 1962 wurde Béla Biszku per Beschluss Nr. 3344/1962. der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung von seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Rats für Landesverteidigung enthoben. Seine Stelle erhielt der stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér.[5]
Am 9. Dezember 1963 entband die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung mit ihrem Beschluss Nr. 3463/1963. Lajos Fehér von seiner Mitgliedschaft im Komitee für Landesverteidigung, so dass neben János Kádár als Vorsitzendem sowie Jenő Fock und Lajos Czinege folgende Personen in das Komitee berufen wurden: der stellvertretende Ministerpräsident János Pap zum stellvertretenden Vorsitzender des Komitees für Landesverteidigung sowie der Leiter des Landesplanungsamts Miklós Ajtai, der Innenminister András Benkei, der Chef des Generalstabs Generalmajor Károly Csémi, der Erste Stellvertreter des Ministers für Landesverteidigung Generalleutnant Jenő Köteles wie auch der Sektretär und Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP Mihály Korom zu Mitgliedern.[6]
Am 30. Juni 1965 übernahm Gyula Kállai den Posten des Ministerpräsidenten. An diesem Tag wurde János Pap, der in der neuen Regierung keine Funktion mehr bekleidete, per Beschluss Nr. 3244/1965. der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung von seiner Mitgliedschaft im Komitee für Landesverteidigung entbunden. Der Stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér wurde zum Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung berufen.[7]
Am 27. Oktober 1965 verfügte die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung in ihrem Beschluss Nr. 3375/1965., dass der Landesbefehlshaber der Kampfgruppe der Arbeiterklasse mit ständiger beratender Stimme zu den Sitzungen des Komitees für Landesverteidigung geladen werden soll.[8]
Am 15. Dezember 1966 berief die Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung in ihrem Beschluss Nr. 3434/1966. anstelle von Mihály Korom, der den Stuhl des Justizministers übernommen hatte, den neuen Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP János Borbándi zum Mitglied des Komitees für Landesverteidigung.[9]
Am 14. April 1967 wurde Jenő Fock mit der Führung der Revolutionäre Arbeiter-und-Bauern-Regierung betraut. Per Regierungsbeschluss Nr. 3121/1967. vom 20. April wurde folgende Zusammensetzung des Komitees für Landesverteidigung festgelegt: Vorsitzender war der stellvertretende Ministerpräsident Lajos Fehér, Mitglieder waren der stellvertretende Ministerpräsident Mátyás Timár, der Innenminister András Benkei, der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP János Borbándi, der Minister für Landesverteidigung Lajos Czinege, der Chef des Generalstabs Károly Csémi und der Leiter des Landesplanungsamts Imre Párdi.[10]
Am 20. Februar 1973 legte der Ministerrat per Beschluss Nr. 3067/1973. diejenigen Regierungsfunktionen fest, die von Amts wegen an einen Sitz im Komitee für Landesverteidigung gekoppelt waren, wobei die vorher übliche Praxis nunmehr zur Rechtsnorm erhoben wurde. Das waren der Vorsitzende der Wirtschaftskommission[11] (damals Mátyás Timár), der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (János Borbándi), der Innenminister (András Benkei), der Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), der Leiter des Landesplanungsamts (Imre Párdi) und der Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh). Der Beschluss benannte nur den Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung namentlich, und zwar den stellvertretenden Ministerpräsidenten Lajos Fehér.[12]
Nachdem man am 21. März 1974 János Borbandi zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrats ernannt hatte, übernahm er gemäß Beschluss Nr. 3140/1974. am 27. März das Amt des Vorsitzenden des Komitees für Landesverteidigung. Auch Mátyás Timár wurde namentlich als Mitglied des Komitees für Landesverteidigung aufgeführt, worauf sich die vorher übliche Aufzählung der weiteren Mitglieder des Komitees für Landesverteidigung anschloss: der Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (Sándor Rácz), der Innenminister (András Benkei), der Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), der Leiter des Landesplanungsamts (György Lázár) und der Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh).[13]
Am 15. Mai 1975 wurde unter dem Vorsitz von János Lázár die neue Regierung gebildet und am 14. Juli legte der Ministerrat mit seinem Beschluss Nr. 3306/1975. die personelle Zusammensetzung des Komitees für Landesverteidigung wie folgt fest: János Borbándi als Vorsitzenden sowie den stellvertretenden Ministerpräsidenten Ferenc Havasi, den Leiter der Abteilung Verwaltung und Administration des ZK der USAP (Sándor Rácz), den Innenminister (András Benkei), den Minister für Landesverteidigung (Lajos Czinege), den Leiter des Landesplanungsamts (István Huszár), den Chef des Generalstabs der Ungarischen Volksarmee (Generalmajor János Oláh) und den Landesbefehlshaber der Kampfgruppen der Arbeiterklasse (Generalmajor der Kampfgruppen Árpád Pap)[14]. Bis 1980 änderte sich die Zusammensetzung des Gremiums lediglich insofern, als dass Havasi am 22. April 1978 aus der Regierung ausschied, so dass auch sein Mandat im Komitee für Landesverteidigung erlosch. Den Protokollen zufolge erhielt der stellvertretende Ministerpräsident Gyula Szekér den Platz von Havasi.[15]
1 Bei der Publikation des Vorsitzenden und der Mitglieder des Ministerrats bzw. der Ungarischen Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung diente dem Autor die Monographie von József Bölöny (Bölöny, 1992) als Grundlage.
2 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 119. d. Die Bezeichnung der Dienststellung von Uszta und Tömpe ist recht merkwürdig, wurden doch das selbstständig Innenministerium und das Ministerium für Landesverteidigung formal erst im März 1957 neu aufgestellt.
3 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-98 1. d. 1. kötet.
4 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 230. d.
5 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 309. d.
6 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 333. d.
7 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 379. d.
8 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 381. d.
9 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 381. d.
10 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 425. d.
11 Die Wirtschaftskommission wurde von der Revolutionären Arbeiter-und-Bauern-Regierung am 21. November 1956 durch ihren Beschluss Nr. 10012/1956. „zur sorgfältigen Vorbereitung von Regierungsbeschlüssen in Wirtschaftsangelegenheiten“ ins Leben gerufen. Baráth et al. 1998, 312. p.
12 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 624. d.
13 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 680. d.
14 Ungarisches Landesarchiv: MOL, XIX-A-83-b 734. d.
15 Protokoll von der 292. Sitzung des Komitees für Landesverteidigung vom 29. Juni 1978 und Protokolle von den nachfolgenden Sitzungen. Militärgeschichtliches Archiv: HL HB iratok 8. d.
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MAGYARORSZÁGON, 1952–1980
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